Sehen ohne Augen
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Interview mit Evelyn Ohly über "Sehen ohne Augen" in der Pforzheimer Zeitung

Gemeinsam mit ihrem Partner Axel Kimmel gibt Eyelyn Ohly aus Niefern-Öschelbronn Kurse, in denen Teilnehmer das „Sehen ohne Augen“ lernen.

„Das klingt erst einmal unglaublich“: PZ-Interview mit Evelyn Ohly über das Prinzip "Sehen ohne Augen" und oft geäußerte Kritik

Veröffentlicht: 06.09.2019

Neulingen. Der Deutsche Naturheilbund feiert am Wochenende sein 130-jähriges Jubiläum im Schloss Bauschlott. Zahlreiche Referenten berichten dabei über ihre Themengebiete. Eine von ihnen ist Evelyn Ohly aus Niefern-Öschelbronn. Seit sechseinhalb Jahren lehrt sie gemeinsam mit ihrem Partner Axel Kimmel die Methode des Sehens ohne Augen. Was sich dahinter verbirgt, verrät sie im Gespräch mit der „Pforzheimer Zeitung“.

PZ: Frau Ohly, was genau steckt hinter dem Prinzip Sehen ohne Augen?

Evelyn Ohly: Mit Sehen ohne Augen ist tatsächlich gemeint, was der Name sagt: Jeder Mensch trägt theoretisch die Fähigkeit in sich, seinen Sehsinn und damit die Aktivität der Augen auf eine völlig natürliche Weise ersetzen zu können. Wir alle sind in der Lage, sobald wir es gelernt haben, mit verbundenen und geschlossenen Augen fast so sehen zu können wie mit unseren Augen. Vereinfacht erklärt: Normalerweise nehmen unsere Augen die Informationen unseres Umfelds auf und senden diese über Neuronen an das Sehzentrum. Das Sehen ohne Augen funktioniert deshalb, weil das menschliche Gehirn über die Fähigkeit verfügt, die Informationen die uns umgeben, unabhängig von unserer Augen aufnehmen zu können. Wie auch beim normalen Sehen werden die Infos, die das Gehirn stellvertretend für die Augen aufzunehmen gelernt hat, über neuronale Verbindungen an das Sehzentrum gesendet. Beim Sehen ohne Augen handelt es sich auch um eine Bewusstseinserweiterung und eine Persönlichkeitsentwicklung. Sie können nur mit einer bestimmten konstruktiven Geisteshaltung das Ziel erreichen, wieder ohne Augen zu sehen.

Was genau bringt es einem Menschen, diese Fähigkeit wieder zu erlenen?

Damit unsere sehenden Teilnehmer auch das Sehen ohne Augen lernen, bekommen sie während des Seminars eine blickdichte Schlafmaske von uns aufgesetzt. So ist gewährleistet, dass sie keine visuellen Informationen mit ihren Augen aufnehmen können. Der Vorteil beim Sehen ohne Augen ist, dass das visuelle Wahrnehmen im Gegensatz zu den Augen immer klar, scharf und farbintensiv ist und bleibt, da es unabhängig von den Augen funktioniert. Das klingt, wenn man das noch nie gehört hat, erst einmal unglaublich. Das wissen wir. Die Methode hat viele weitere Vorteile für den Menschen, der sie praktiziert. In vielen Fällen haben Menschen ihre Konzentration verbessert, sie wurden selbstbewusster und stärker im Wahrnehmen ihrer eigenen Bedürfnisse und verlieren Ängste. Oft wurde bei Kindern eine Verbesserung der Schulnoten beobachtet. Auch bei Kindern mit ADHS haben wir schon öfter das Feedback erhalten, dass ihre Kinder nach zwei bis drei Monaten regelmäßigem Training ruhiger und ausgeglichener in vielen Alltagssituationen reagierten.

Ist das Sehen ohne Augen also eher für Kinder gedacht?

Sehen ohne Augen ist für fast alle Altersgruppen geeignet. Wir bieten zwei Seminarverfahren an. Ein dreiteiliges Seminar für Kinder von 4 bis 13 Jahren und ein fünftägiges Intensivseminar gepaart mit einem Intuitionstraining für Menschen von 14 bis 100 Jahren. Kinder unter vier Jahren brauchen sehr oft gar kein Training, weil sie diese Fähigkeit oft noch automatisch nutzen. Wenn man Kindern in dieser Altersklasse die Augen verbindet und diese naturverbunden aufgewachsenen sind, dann können viele dieser Kinder ihre angeborene Fähigkeit noch nutzen. Meistens wird aus Unwissenheit einfach nicht überprüft, ob ein Kleinkind noch über diese angeborene Fähigkeit verfügt oder nicht.

Können blinde Menschen durch die Methode wieder sehen?

In der Vergangenheit ist es meinem Partner Axel Kimmel und mir mehrfach gelungen, dass Erwachsene und Kinder, deren Sehfähigkeit nicht mehr vorhanden war, heute in der Lage sind, ihr Umfeld visuell wahrnehmen zu können. Ein von uns trainierter Jugendlicher beispielsweise konnte nach seinen Seminaren tatsächlich wieder alleine Fahrrad fahren. Allerdings brauchen blinde und sehbehinderte Menschen oft ein vielfaches mehr an Training als normalsehende Menschen. Aus unserer Erfahrung heraus sind meist zwei bis drei Intensiv-Seminarbesuche nötig, bis ein stark sehbehinderter Mensch das Sehen ohne Augen im Alltag für sich nutzen kann.

Warum stehen Sie hinter dem Prinzip?

Ich bin ein Mensch, für den immer das Ergebnis zählt und beim Sehen ohne Augen ist das Ergebnis sichtbar. Mir geht es gar nicht so sehr um die Theorie, warum das Sehen ohne die Augen möglich ist. Für mich ist es wichtig, dass die Menschen, die den Weg zu uns finden, Ergebnisse bekommen – also eine Verbesserung ihrer visuellen Wahrnehmung und einen Aufbau ihrer eigenen Persönlichkeit erleben. Das was meinen Partner und mich so an dieser Arbeit fasziniert ist die Tatsache, dass Menschen, die wir in ihrem Training begleiten dürfen, zu ihrem inneren Potenzial und sehr oft zu ihrer inneren Stärke finden. Bei uns werden sich sehr viele Menschen auch ihrer inneren Blockaden bewusst, die sie dadurch auflösen können.

Werden Sie häufig mit Kritik konfrontiert?

Ja, so wie bei vielen nicht anerkannten Methoden gibt es auch bei uns Menschen, die noch nicht verstehen können oder möchten, dass das, was wir anbieten, tatsächlich funktioniert. Aufgrund der vielen Unterstützung, die wir bisher erhalten haben, beispielsweise die Aufnahme des Deutschen Naturheilbundes, fällt es uns aber leichter, damit umgehen zu können. Allerdings können wir durchaus nachvollziehen, wenn Menschen uns vorwerfen, dass die Masken, mit denen wir arbeiten, präpariert oder eben doch nicht blickdicht sein könnten. Deshalb lassen wir all unsere Teilnehmer und Zuhörer die Schlafmasken genau prüfen. Auch lässt sich unsere Tochter, die diese Methode sehr gut beherrscht, häufig ihre Augen bei Vorträgen, wie zum Beispiel am Sonntag im Schloss Bauschlott, abkleben, um dann zu zeigen, dass sie trotzdem in der Lage ist, ihre Umgebung erkennen zu können.

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Großes Jubiläumswochenende im Schloss

Das Schloss Bauschlott öffnet seine Pforten für das Jubiläumswochenende des Naturheilbunds am Samstag um 13 Uhr. Zeitgleich beginnen im stündlichen Rhythmus in zwei Räumen die Vorträge bis 18 Uhr. Rund 30 Ausstellungsstände bieten Beratung in Gesundheitsfragen, Kostproben und Verkauf unter anderem von frisch gepressten Ölen, Honig, Schwarzwälder Quellwasser und vielem mehr. Kunstliebhaber können in der Galerie für Zeitgenössische Kunst unter anderem Zeichnungen des Künstlers Manfred Schmalriede bewundern. Den Wohlfühlfaktor bedienen Kurzmassagen oder Shiatsu-Anwendungen. Für das kulinarische Wohl sorgen das Schloss-Café, der Freundeskreis Naturheilkunde und der Biohof Blanc mit Grillspezialitäten, selbst gebackenem Kuchen und Bio-Eis. Am Sonntag wird mit demselben Programm bereits um 10 Uhr begonnen. Das Schloss Bauschlott nimmt zudem am „Tag des offenen Denkmals“ teil. Der Musikverein Bauschlott gibt deshalb um 11 und um 16 Uhr ein Blaskonzert. Revierförster Martin Schickle führt interessierte Besucher um 11.15 Uhr durch den privaten, denkmalgeschützten Park. Der Pforzheimer Künstler Lu Thomé wird am Nachmittag im Café des Freundeskreises spielen.

Das vollständige Programm ist auf der Webseite des Veranstalters unter www.naturheilbund.de nachzulesen.
Julia Wessinger

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